Rund um den Globus öffneten Passivhäuser ihre Türen
Im Rahmen der „Tage des Passivhauses“ nutzten weltweit wieder mehrere Tausend Interessierte die Gelegenheit mit Bewohnern von Neubauten wie auch Altbausanierungen über ihre Erfahrungen in den unterschiedlichsten Passivhäusern zu sprechen. Dabei wurde deutlich, dass Passivhäuser die kostengünstige Zukunftsvorsorge sind. (Fotocredits Titelfoto: Passivhaus Austria)
Äußerst beeindruckend war zu sehen, wie nach vielen Altbausanierungen sich der Energieverbrauch um 90 Prozent gesenkt hat und die Nutzer und Bewohner den gesteigerten Komfort nun genießen.
600 Passivhäuser hatten weltweit geöffnet
Die Tage des Passivhauses fanden wieder rege Beteiligung mit weltweit knapp 600 Besichtigungsobjekten in 24 Nationen auf 4 Kontinenten. In Österreich alleine wurden die rund 100 Passivhäuser von über 2.500 Interessenten besucht. Der Großraum Wien war mit 40 Besichtigungsobjekten der weltweite Passivhaus-Hotspot im Rahmen der Tage des Passivhauses. Es folgten die Regionen München mit 30 Objekten, Brüssel mit 27 Objekten und die Dreiländerregion Bodensee mit 22 Besichtigungsobjekten. Besonders bemerkenswert war erstmals auch die starke Präsenz vom Großraum New York mit 14 Passivhaus-Objekten.
Sanierungen zum Passivhaus zeigen enorme Potentiale
Unter den Besichtigungsobjekten befand sich eine Vielzahl an Altbausanierung-Highlights. Im wahrsten Sinne des Wortes herausragendes Beispiel war das zu den Tagen des Passivhauses eröffnete Universitäts-Hochhaus der TU Wien am Getreidemarkt, welches dank Passivhaus-Qualität zum Plusenergiegebäude saniert wurde. In den 11 Stockwerken arbeiten und studieren 700 Mitarbeiter und Studenten auf einer Nettogrundfläche von 13.500 m². Die sanierte Fassadenkonstruktion mit integrierter Photovoltaik weist beispielgebend einen U-Wert von 0,088 W/m²K auf. Der Primärenergiebedarf konnte bei dieser Sanierung von 803 kWh/m²a auf lediglich 56 kWh/m²a bei Büronutzung reduziert werden.
Studenten wie Professoren zeigten sich gleichermaßen von der hohen Qualität und hervorragenden Frischluft dieses Universitätsgebäudes begeistert, was somit künftige Höchstleistungen von den Studierenden erwarten lässt. Weiters beeindruckte viele Besucher das erste im bewohnten Zustand sanierte Gründerzeithaus zum Passivhaus in der Eberlgasse, wofür Bauherr Andreas Kronberger wenige Tage später auch beim Ethouse Award ausgezeichnet wurde. Der Heizwärmebedarf im Wohngebäude Eberlgasse wurde im Zuge eines ganzen Bündels von Maßnahmen um enorme 140 kWh/m²a - von 151 kWh/m²a auf den Passivhaus-Standard 11 kWh/m²a - gesenkt. Als weiteres Sanierungsobjekt war der erste Dachausbau auf Plusenergiestandard zu besichtigen.
Schon ein Klassiker unter den Sanierungsobjekten war Österreichs erste Altbausanierung zum Passivhaus, das Einfamilienhaus in Pettenbach, dessen Bewohner den Interessierten bereits seit 2005 die enorme Komfortsteigerung bei gleichzeitiger 97 %-iger Heizwärmeeinsparung näher brachten. In Innsbruck war unter anderem die soeben fertiggestellte Sanierung des Gebäudes der Baufakultät der Universität Innsbruck erstmals öffentlich zu besichtigen, welches von der BIG unter wissenschaftlicher Begleitung durch das Passivhaus Institut auf EnerPHit-Standard verbessert werden konnte.
Passivhaus für jede Gebäudenutzung
Die Bewohner von rund 50 Einfamilienhäusern informierten über ihre persönlichen Wohnerfahrungen. Allergiker berichteten, endlich wieder aufatmen zu können, da die Luftqualität deutlich besser als in konventionellen Gebäuden ist. Ebenso ist Schimmelbildung praktisch ausgeschlossen. Und natürlich musste wieder bejaht werden, dass auch in einem Passivhaus die Fenster geöffnet werden können. Das Boutiquehotel Stadthalle in Wien, das Explorer Hotel im Montafon, sowie der Sonnenplatz Großschönau luden auch gleich zum Übernachten ein, um diesen Komfortunterschied selbst erleben zu können.
Passivhaus für jede Gebäudenutzung
Die Bewohner von rund 50 Einfamilienhäusern informierten über ihre persönlichen Wohnerfahrungen. Allergiker berichteten, endlich wieder aufatmen zu können, da die Luftqualität deutlich besser als in konventionellen Gebäuden ist. Ebenso ist Schimmelbildung praktisch ausgeschlossen. Und natürlich musste wieder bejaht werden, dass auch in einem Passivhaus die Fenster geöffnet werden können. Das Boutiquehotel Stadthalle in Wien, das Explorer Hotel im Montafon, sowie der Sonnenplatz Großschönau luden auch gleich zum Übernachten ein, um diesen Komfortunterschied selbst erleben zu können.
Auch viele der Wohnbauträger haben mittlerweile erkannt, welch umfangreiche Vorteile ihnen und ihren Kunden der Passivhaus-Standard bietet. Allen voran die Neue Heimat Tirol, welche seit drei Jahren alle ihre sozialen Wohnbauten kostengünstig in Passivhaus-Standard errichtet. Gemeinden und Betriebe schätzen die Budgetentlastung bei ihren Betriebskosten, und für den Eigenheimbesitzer geht damit der Wunsch nach Unabhängigkeit in Erfüllung. Die Supermarktkette MPreis setzt ganz auf den Passivhaus-Standard und führte durch zwei ihrer Märkte in Tirol, ebenso wie der Biohof Achleitner in Eferding.
In Pörtschach konnten sich wiederum Besucher im Passivhaus-Café laben und das Veranstaltungszentrum KOM in Altach lud ebenso wie die Pfarre in Krumbach und die Franziskus-Kirche in Wels zum Besuch ein – alles Bauten in Passivhaus-Standard. Mittlerweile gibt es österreichweit rund 12.000 Passivhäuser mit über 9 Millionen Quadratmetern Nutzfläche."In ganz Österreich konnte so die Bevölkerung rund 100 Passivhäuser besichtigen und Erfahrungen als angehende Bauherren sammeln“, freut sich Günter Lang, Leiter der Passivhaus Austria und Koordinator der Tage des Passivhauses in Österreich, der auch selbst Bilanz über sein 15 Jahre älteste zertifizierte Passivhaus Österreichs zog. Aber das ist eine eigene Geschichte.
Die „Tage des Passivhauses“ sind eine Initiative der iPHA (International Passive House Association), sowie der Passivhaus Austria für Österreich.
Titelbild: 1. Plusenergie-Bürohochhaus in Passivhaus-Standard der TU Wien; Fotocredits: Passivhaus Austria