Auftaktveranstaltung zur nationalen Wärmestrategie
Der Wärmesektor ist für einen wesentlichen Anteil der CO2 Emissionen verwantwortlich. Dementsprechend ist es wichtig, ihn für die Erreichung der Klimaschutzziele zu berücksichtigen. Hierfür kam es nun zur Auftaktveranstaltung für die Erstellung einer nationalen Wärmestrategie an der TU Wien.
Gleich zu Beginn eröffnete Josef Plank, Generalsekretär im BMNT, die Auftaktveranstaltung für die nationale Wärmestrategie mit den Worten "Jetzt ist Schluss mit lustig! Die Zeit drängt. Wenn wir jetzt nicht engagierte Lösungen und Maßnahmen setzen, dann wird es teuer - sehr teuer", um fortfahrend sogleich die 160 Teilnehmer zu motivieren, "Am Ende müssen wir den Energieverbrauch drastisch reduziert haben. Machen wir ein gemeinsames Herzensprojekt daraus. Gerade im Wärmebereich ist das Potential für die Einsparung riesengroß und die guten Beispiele geben uns täglich Mut". In die gleiche Kerbe schlug im Anschluss Jürgen Schneider, Sektionschef Klima im BMNT als er meinte, "Heute geht es nicht mehr darum, ob Klimaziele, sondern nur noch, wie wir die Klimaziele erreichen. Der Wärmebereich ist in Österreich für mehr als die Hälfte des gesamten Endenergieverbrauches verantwortlich und wird zu 60% noch mit fossiler Energie versorgt. Wir dürfen daher heute keine Maßnahmen mehr setzen, die eine fossil freie Zukunft bis 2050 verhindern. Und wir wissen, dass es gerade im Gebäudesektor leicht möglich ist, mit einem Bruchteil der Energie als heute im Schnitt verwendet wird auszukommen." Die 1.040 dokumentierten Beispiele von Passivhäusern und EnerPHit-Sanierungen aus ganz Österreich für sämtliche Gebäudenutzungen machen dies deutlich. Davon auch 153 öffentliche Gebäude, welche ebenfalls in der Passivhaus-Datenbank detailliert dokumentiert sind, und zeigen, wie der Energieverbrauch auf ein Zehntel kostenoptimal gesenkt werden kann.
In den unterschiedlichen 12 Arbeitsgruppen kamen dementsprechend auch häufig als priorisierte Ergebnisse heraus:
- Energieeffizienz vor Sanierungsrate
- Warmmiete statt Kaltmiete
- Österreich weite Umsetzung des "besten verfügbaren Baustandards" in der Bauordnung
Energieverbrauch in der EU steigt weiter an
Unterdessen ist laut Eurostat der Energieverbrauch in der EU im Jahr 2017 um ein Prozent gestiegen. Der Primärenergieverbrauch betrug 1.561 Millionen Tonnen Öläquivalent (Mtoe), während der Endenergieverbrauch 1.222 Mtoe erreichte. Energieerzeugung und -nutzung, einschließlich Kraftstoffe, macht etwa 80 Prozent der Treibhausgasemissionen der EU aus, was den Energieverbrauch zu einem Schlüsselindikator im Kampf gegen die Klimakrise macht. Im Jahr 2017 lag der Primärenergieverbrauch in der EU 5,3 Prozent über dem Effizienzziel für 2020, während der Endenergieverbrauch 3,3 Prozent über dem Ziel lag. Und auch der langfristige Trend ist nicht ermutigend. Seit 1990 ist der Verbrauch nur um 0,4 Prozent gesunken, wie Eurostat mitteilte. Wendel Trio, Direktor des Climate Action Network (CAN) Europe, sagte zur Entwicklung, dass die Verlangsamung der Fortschritte bei der Energieeffizienz "beunruhigend" sei und forderte die nationalen Regierungen der EU-Mitgliedstaaten auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen.