EU-Kommissar Šefčovič sieht Passivhaus als wichtigen Teil der Lösung
Im Rahmen der internationalen UN-Klimakonferenz COP 24 im polnischen Katowice eröffneten Bundespräsident Alexander Van der Bellen und EU-Kommissionsvizepräsident Maros Šefčovič gemeinsam mit der Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich, Ulrike Rabmer-Koller, am 4. Dezember den Österreich-Pavillon.
Dabei betonte Bundespräsident Van der Bellen:
„Der Klimawandel stellt eine Gefahr irreversibler Veränderungen dar. Die gute Nachricht: Wir wissen, was zu tun ist. Wir haben Lösungsansätze, die wir nutzen können. Und ich bin stolz, dass Österreich in den Bereichen Umwelt und Energie international führende Technologien entwickelt hat und der Welt anbieten kann.“
WKÖ-Vizepräsidentin Rabmer-Koller erklärte, wie wichtig es ist, genau diese Lösungen hier in Katowice zu präsentieren:
„Am Österreich-Pavillon stehen die Innovationen und Unternehmen im Vordergrund. Uns geht es darum, die Leistungen sowohl auf technischem als auch wissenschaftlichen Gebieten sichtbar zu machen. Die Lösungskompetenz der privaten Unternehmen schafft eine Win-Win-Situation und ist der Schlüssel zum Erreichen der Klimaziele. Wirtschaft und Industrie sind nicht das Problem, sondern die Lösung.“
EU-Kommissionsvize Maros Šefčovič, auch Kommissar der Energieunion sieht das Passivhaus als wesentlichen Teil der Lösung und lobte die hohe Kompetenz der österreichischen Unternehmen im Bereich Green Technologies und erneuerbare Energien. Besonders erwähnte er sein persönliches Erlebnis in Wien:
„Ich war beeindruckt, als ich letztes Jahr in Wien entlang der U2 einige Passivhäuser besuchen durfte. Während es draußen -16°Celsius hatte herrschten drinnen behaglich wohlige Innenraumtemperaturen, ohne dass dafür eine konventionelle Heizung laufen musste“.
Anschließend gratulierte er Günter Lang am Stand der Passivhaus Austria und dem Passivhaus Institut für die großen Anstrengungen, mit dem Passivhaus-Standard im Gebäudesektor den Schlüssel zur Umsetzung einer Dekarbonisierung in Österreich und Europa voranzutreiben. Günter Lang, Leiter der Passivhaus Austria, fordert daher eindringlich endlich dem Top-Runner-Prinzip zu folgen, wollen wir die Wärmewende bis 2040 beziehungsweise 2050 schaffen. Seit über 25 Jahren wird mit dem Passivhaus-Standard tausendfach bewährt bewiesen, wie der Energieverbrauch im Gebäudesektor um bis zu 90 Prozent gesenkt und der verbleibende Bedarf zu 100 Prozent mit Erneuerbaren Energien kostengünstig gedeckt werden kann.
„Es ist höchste Zeit, die Bauordnungen, Wohnbauförderungen und sämtliche Umweltprogramme generell nach dem besten verfügbaren Baustandard“ auszurichten, wie es in der Mission 2030 Klima- und Energiestrategie unter Wärmestrategie steht.Mit dem Passivhaus-Standard im Neubau und dem EnerPHit-Standard für umfassende Sanierungen sind damit klar die Weichen für eine klimaneutrale und sozial kostenverträgliche Zukunft im Bauwesen und Wohnbau gestellt“.
Auf der Weltklimakonferenz COP 24 macht daher die Passivhaus Austria und das Passivhaus Institut Innsbruck gemeinsam mit der International Passive House Assoziation in ganz zentraler Lage der Nationenhalle zwischen EU und USA auf die Potentiale der Energieeffizienz aufmerksam. Dabei sollen die Gespräche mit Politikern aus aller Welt auch das Know-how österreichischer Experten aus Wissenschaft, Lehre und Wirtschaft, sowie die breite Umsetzung von Passivhaus-Projekten und Passivhaus-Komponenten aufgezeigt werden. Die Passivhaus Austria repräsentiert mit 185 Mitgliedsunternehmen auch 30.000 zukunftssichere Arbeitsplätze, und unterstreicht damit die Bedeutung für eine nachhaltige enkeltaugliche Wirtschaft.
Organisiert wurde der Österreich Pavillon von der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA der WKÖ. 43 Österreichische Unternehmen und Institutionen präsentieren sich damit erstmals im Herzen der COP, parallel zu den offiziellen Verhandlungen. Auf einer Ausstellungsfläche von knapp 150m2 werden in den kommenden beiden Wochen insgesamt 128 Expertinnen und Experten Technologien, Dienstleistungen und Best-Practice-Modelle zu Klimaschutz, Energie und Umwelt vorstellen.
Der hohe Besucherandrang bereits an den ersten beiden Tagen der Klimakonferenz bestätigt das Interesse an der Lösungskompetenz von österreichischem Know-how. Die inhaltliche Ausrichtung des Österreich-Pavillon und die Präsentation österreichischer Gastfreundschaft wurden von der internationalen Klima-Community mit hohem Interesse aufgenommen.