Chinesische Regierungs-Delegation informiert sich über Passivhaus
In keinem anderen Land wird so viel gebaut wie in China – für die Regierung in Peking spielt dabei zunehmend auch das Thema Energieeffizienz eine wichtige Rolle.
Um sich über die Potentiale des Passivhaus-Standards für den boomenden Bausektor zu informieren, besucht eine hochrangige chinesische Delegation in dieser Woche eine Reihe von beispielhaften Projekten in Österreich und Deutschland.
Zu der Delegation aus Peking zählen neben zwei Vertreterinnen des Ministeriums für Wohnungsbau und städtische/ländliche Entwicklung (MOHURD) auch Wissenschaftler von verschiedenen regierungsnahen Institutionen. Erste Etappe der „Passivhaus-Tour“ ist Österreich. Frau Zhang Xiaoling, Delegationsleiterin, zeigte sich bereits nach den ersten Gesprächen mit Passivhaus-Experten aus der Passivhaus Austria im zum Passivhaus Plus sanierten Bürohochhaus der TU Wien und in Vösendorf beim Solar-Decathlon-Siegerprojekt L.I.S.I. begeistert. In weiterer Folge wird in Tirol auf Einladung des Passivhaus Instituts unter anderem eine Schule in Brixlegg und das sanierte Hochschulgebäude in Innsbruck besichtigt. Nach einem Zwischenstopp in Aufkirchen bei München geht es dann weiter nach Heidelberg, wo sich die chinesischen Gäste den 117 Hektar großen Passivhaus-Stadtteil Bahnstadt anschauen werden. Zum Abschluss ist am Samstag, den 20. Dezember ein Besuch des Passivhaus Instituts in Darmstadt geplant.
Das erste Passivhaus Chinas wurde 2010 im Rahmen der Weltausstellung in Shanghai errichtet. Zwei weitere große Gebäude im Passivhaus-Standard wurden in diesem Jahr in der nordwestlichen Metropole Urumqi und im nahe Shanghai gelegenen Changxing zertifiziert. Weitere große Passivhaus-Projekte sind derzeit unter anderem in Harbin im Nordwesten des Landes sowie in Tianjin bei Peking geplant.
Bei einem Staatsbesuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in China im Sommer wurde zudem der Bau eines Passivhaus-Stadtteils im „Sino-German-Ecopark“ in der Hafenstadt Qingdao beschlossen.
Titelfoto: Chinesische Delegation vor dem TU-Wien Plusenergie-Bürohochhaus, Fotocredits: Passivhaus Austria